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Die Schweiz verbraucht dreimal so viel Plastik wie andere europäische Länder

Die Plastikverschmutzung in der Schweiz mag nur einen kleinen Teil des weltweiten Plastikmüll-Problems ausmachen.

Wir sind jedoch dafür verantwortlich und können und sollten zu Veränderungen beitragen.


Ein kurzer Überblick über die Problemlage

  • Jährlich gelangen in der Schweiz mehr als 5.000 Tonnen Kunststoff in die Umwelt, die sich direkt auf Boden und Wasser auswirken. [Empa, 2019]

  • Die Schweiz verbraucht dreimal so viel Plastik wie andere europäische Länder, recycelt aber 30% weniger.
    [Swissinfo, 2018]

  • Rund 4.400 Tonnen Makroplastik gelangen jährlich in unsere Böden. Zusätzlich geraten etwa 100 Tonnen in die Gewässer. Bezüglich der

  • Mikroplastik-Verschmutzung sieht es wie folgt aus: 600 Tonnen Mikroplastik landen in unseren Böden und etwa 15 Tonnen in den Gewässern. [Empa, 2019]

  • Etwa 65,4% der in Schweizer Flüssen und Seen vorkommenden Abfälle und Schadstoffe sind Plastik. [Swiss Litter Report, 2018]

  • Während die EU an einer Kunststoffstrategie arbeitet, um sicherzustellen, dass bis 2030 alle in ihren 28 Mitgliedstaaten verwendeten Plastikverpackungen entweder rezykliert oder wiederverwendet werden können, hat die Schweizer Regierung erklärt, dass es keinen Plan gibt, der EU zu folgen. [Swissinfo, 2018]


Was man zur Zeit zur Lösung des Problems tut:

Auf Bundesebene

Die Schweiz hat eine freiwillige Vereinbarung mit Einzelhändlern initiiert, die dazu berechtigt, Gebühren für Einweg-Plastiktüten zu erheben. Teilnehmende Händler bieten ihren Kunden keine kostenlosen Einweg-Plastiktüten mehr an. Dies hat in 2016/2017 zu 84% weniger Nachfrage an den Kassen geführt. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Einwegtüten bis 2025 um weitere 70% bis 80% sinken wird.

  • Plastiktüten sind jedoch nur eine Art Plastikmüll in der Schweiz. Plastik-Strohhalme,

  • Flaschen und andere Einwegprodukte sind nicht in der Vereinbarung enthalten.

  • Da die Vereinbarung auf freiwilliger Ebene geschieht, verlangt die Regierung von Einzelhändlern nicht, sie zwingend anzuwenden. Und demzufolge wenden nicht alle Handelsunternehmen sie an.

Auf Kantonebene

Seit dem 01. Januar 2020 ist der Verkauf von Einwegkunststoffprodukten in der Stadt Genf verboten. Das Verbot umfasst Plastiktüten, Strohhalme, Trinkrührer, Teller, Besteck, Becher und Becherdeckel. Das Verbot ist Teil des Genfer Kantonsplans, Plastikmüll bis 2024 um 25% zu reduzieren. Ebenso soll der Verschmutzungsgrad des Genfersees verringert werden.

Das Verbot gilt bisher nur in Genf und nicht in den anderen Städten der Schweiz. Die nationale Regierung hat erklärt, dass ein landesweites Verbot nicht vorgesehen ist.


Auf Händlerebene

Migros möchte langfristig 70% seiner Plastikabfälle wiederverwenden. Die Supermarktkette bietet seinen Kunden seit neustem den Migros-Sammelsack für Zuhause an, in dem sämtliche Plastikabfälle gesammelt werden können. Den gefüllten Sack können die Kunden beim nächsten Einkauf zurück zur Migros-Rücknahmestelle bringen, wo man sich um eine mögliche Wiederverwertung kümmert.

Den Migros Plastik-Sammelsack gibt es vorerst nur in den Filialen in Luzern. Schritt für Schritt sollen bis 2021 schweizweit weitere Migros-Märkte folgen.

Obwohl all diese Maßnahmen in die richtige Richtung gehen, packen wir damit nur die Spitze des Problems der Kunststoffabfälle an. Fest steht, dass selbst bei regelmäßiger Reinigung von Flüssen und Seen monatlich eine beträchtliche Menge an Abfall an den

Ufern von Schweizer Gewässern anfällt, die in den Ozean gelangen können. Das Problem wird sich verschlimmern, wenn wir nicht nachhaltigere Alternativen zur Verwendung von Plastik in unserem täglichen Leben anwenden.


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